SepulTour

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  • Beitrag veröffentlicht:15. Mai 2023

Gestorben wird immer. Es ist das einzige Ereignis in eines jeden Lebens, das alle erwarten dürfen, können, müssen – und das alle ereilt. Vor ihm, dem Tod, sind wir alle gleich. Jenseits aller Glaubensvorstellungen, Religionen, Philosophien steht dieses eine Faktum als Fixpunkt für alle fest. Der Tod kann in unglaublich unterschiedlichen Formen beschrieben und gedacht werden, und auch die Rituale des Abschiedes können so verschieden sein wie Menschen es voneinander sind. Manche Formen wirken befremdlich, manche komisch.

„SepulTour“ ist eine Reise von Hiroko Tanahashi und Max Schumacher von den eigenen Traditionen hin zu den verschiedensten Kulturen weltweit. Kann Bestattungskultur als etwas Tröstliches präsentiert werden, als etwas, das nicht Angst, sondern Vertrauen – und Ruhe schafft? Hiroko wollte mit dem Projekt ihre Angst vor dem Sterben überwinden – gelungen ist es ihr nicht. Aber ein bisschen weniger Angst hat sie nun schon. Beim Arbeiten mit einem Skelett für die Animationen des Projektes stellte sie fest, dass Totenschädel immer lächeln. Das erschien ihr dann doch ein bisschen tröstlich.

Termine und Tickets

Zwei Vorstellungen täglich!
Halle-Premiere: Mittwoch, 04.10. – 19:30 Uhr + 21:00 Uhr
Donnerstag, 05.10. – 19:30 Uhr + 21:00 Uhr
Freitag, 06.10. – 19:30 Uhr + 21:00 Uhr
Samstag, 07.10. – 19:30 Uhr + 21:00 UhrWUK Theater Quartier

Erhältlich in unserem Online-VVK unter:
http://www.wuk-theater.de/karten
oder an allen Vorverkaufsstellen der Stadt

Beteiligte

Künstlerische Leitung, Video, Installation, Text: Hiroko Tanahashi, Max Schumacher
Spiel: Mary Ye Myint, Mareile Metzner, Peter Wagner, Alexander Schröder
Musik, Sounddesign: Sibin Vassilev – Gesang: Katya Tasheva – Cello: Linda Mantcheva
Bühneninstallation: Michl Schmidt (Särge), Ingrid Mitterer (Innenausstattung der Särge).
Bühnenbild, Kostüm, Objekt: Marion Reddmann
Medienprogrammierung: Yoann Trellu
Technische Vorbereitung: Fabian Bleisch
Technische Leitung: Ingo Jooss
Pressearbeit: Heike Diehm
Produktionsleitung: Mario Stumpfe

Bühneninstallation mit freundlicher Unterstützung durch das Werkstatthaus Stuttgarter Jugendhaus gGmbH und durch Martinushelfer, ein Projekt der Diakonie und Caritas Ludwigsburg.
Promotion-Installation mit freundlicher Unterstützung durch Oberüber Bestattungen Dresden.

Gefördert aus Bundes-Mitteln des Neustartkultur Programmes TakeAction vom Fonds Darstellende Künste, vom Kulturamt Dresden und dem Kulturamt Stuttgart, mit freundlicher Unterstützung durch die Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart und St.Maria (als).

www.posttheater.com

www.societaetstheater.de

Pressestimmen

„Eine bemerkenswerten Performance … Ein Auftritt, der unter die Haut geht –und unter die Erde führt. Wie wollen wir uns verabschieden? Was soll mit unserem Körper geschehen? Wie viel Feier soll, kann, darf, muss in einer Trauerfeier stecken?“ – Christian Ruf in Dresdner Neuste Nachrichten, 13.4.2022

Hintergrund der Produktion

Gestorben wird immer. Aber leider manchmal mehr. Natürlich haben wir uns gefragt, was für unser Stück über Bestattungskultur bedeutet, wenn es Krieg vor unserer Haustür gibt.

Auch, als die Pandemie besonders viele Menschenleben gefordert hat und die Verabschiedung von den Verstorbenen den Freund*innen und Familien unmöglich machte oder erschwerte, diskutierten wir den Bezug zu unserem Stück.

„SepulTour“ ist ein sehr persönliches Projekt, von seiner Ausgangsmotivation her. Aber es als Thema das vielleicht universellste Thema überhaupt. Es ist das einzige Ereignis in eines jeden Lebens, das alle erwarten dürfen, können, müssen – und das alle ereilt. „SepulTour“ war auch eine Reise von Hiroko Tanahashi und Max Schumacher von den eigenen Traditionen hin zu den verschiedensten Kulturen.

Das Projekt ist älter als diese Ereignisse. Wir haben 2019 mit ihm begonnen, weil zwei nahe Verwandte von Max Schumacher, eine Hälfte der künstlerischen Leitung von Post Theater, innerhalb von zwei Jahren verstorben waren, sein Onkel mit Ende 80 und seine Großmutter mit 99. Beide entschliefen friedlich. Bei der Großmutter war das Ende von ihr selber herbeigesehnt. Es waren schöne Trauerfeiern – die Hiroko Tanahashi aber fremd, neu und besonders erschienen. Sie, die andere Hälfte der künstlerischen Leitung von Post Theater, hatte zuvor keinen Beerdigungen in Europa beigewohnt. Diese Erlebnisse bewirkten eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der Frage, wie sie selber bestattet werde wollte, wie sie ihre Eltern eines Tages bestatten sollte. Als Einzelkind ist sie alleine dafür verantwortlich. Sie lebt aber in Deutschland, die Eltern aber sind in Japan. Wo sollen ihre Gräber einmal sein? Vor allem aber beschäftigte sie die Frage, warum sie eigentlich so große Angst vor dem Tod hat.

Über Post Theater

Post Theater arbeitet zwischen Theater, zeitgenössischen Tanz und Medienkunst. Inhaltlicher und formaler Fokus der Arbeit liegt auf dem Verhältnis von Mensch und Technik. So sind über 60Performance-Projekte in ca. 50 Städten in 20 Ländern entstanden. Post Theater wird von der Medienkünstlerin Hiroko Tanahashi und dem Dramaturgen / Regisseur Max Schumacher geleitet. Post Theater gewann zahlreiche Preise, u.a. den Bremer Autorenpreis (2006 und 2010) und zweimal den Stuttgarter Theaterpreis (2015 und 2017). Derzeit ist Post Theater Residenzcompany im Societaetstheater Dresden.