TakeHeart-Residenzen am WUK Theater Quartier
Das WUK Theater Quartier vergibt an 22 freie Künstler*innen Residenz-Stipendien
in Höhe von jeweils 5000 € für zwei Monate. Als offizieller Residenzort im Programm #TakeHeart freuen wir uns sehr, dass die Jury des Fonds Freie Darstellende Künste allen Anträgen der von uns ernannten Künstler*innen zugestimmt hat.
Der künstlerische Beirat unter Leitung von Tom Wolter hatte die 22 Künstler*innen vorgeschlagen. Wir freuen uns auf die Impulse und Begegnungen und setzen unser Residenzprogramm, welches 2021 mit 12 Künstler*innen begonnen wurde, fort.
#TakeHeart wird im Rahmen von Neustart Kultur – dem von der Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) finanzierten Rettungs- und Zukunftspaket für den Kultur- und Medienbereich – gefördert. Das WUK Theater Quartier kann als eines von 11 Theatern aus dem bundesweit agierenden „Netzwerk Freier Theater“ Stipendien vergeben.
Förderstrukturen und kulturpolitischer Hintergrund in Sachsen-Anhalt
Aktuell sind wir das einzige Theater im Bundesland Sachsen-Anhalt, das #TakeHeart-Stipendien an freie Künstler*innen vergeben kann. Auch in Anbetracht der weiterhin problematischen Haushaltssituation des Landes Sachsen-Anhalt ist es umso wichtiger, dass das WUK Theater Quartier freien Künstler*innen neben Proberäumen, künstlerischer Beratung und Aufführungsmöglichkeiten vor allem finanzielle Unterstützung bieten kann.
Neben den Künstler*innen und Kollektiven hoffen wir so, die lokale und landesweite Kulturszene zu stärken und unsere Stadt als Arbeitsort mit Perspektive zu etablieren.
Unsere Stipendiat*innen
Jeweils zwei Monate werden die Kollektive und Akteur*innen die Ressourcen
des WUK Theater Quartier nutzen und ergebnisoffene Vorhaben wie Recherchen,
eigene vertiefende künstlerische Arbeitsprozesse und Konzeptentwicklungen realisieren.
Die 22 Stipendiat*innen sind teils lokale Künstler*innen mit starkem Bezug zur ansässigen Kulturszene als auch aus dem überregionalen Raum oder anderen Bundesländern.
Insgesamt können wir 17 Künstler*innen und Kollektive aus unterschiedlichsten Disziplinen der freien darstellenden Künste unterstützen. Zudem haben wir 5 Stipendien an Absolvent*innen künstlerischer und kunstwissenschaftlicher Studiengänge vergeben können, deren Berufseinstieg durch die Pandemie erschwert ist und die in besonderem Maße auf die Etablierung von Verbindungen zu künstlerischen Produktionsorten angewiesen sind.
Folgende Künstler*innen beglückwünschen wir zu Ihrem Residenz-Stipendium im WUK Theater Quartier:
Kristina Buketova (Tänzerin, bildende Künstlerin/ Bildhauerei) – Halle (Saale)
ALEATORIK. GROTESK. KÖRPER.
Das Phänomen des unabgeschlossenen Körpers als unfertige Ästhetik wird in Frage gestellt.
Gerda Knoche (Figuren- und Objektspielerin) – Leipzig
Rinnsal – oder die Erforschung einer stigmatisierten Flüssigkeit.
Die Figurenspielerin erforscht die ästhetische Potenziale von Blut – können Dinge bluten?
Lena Mühl (Schauspielerin, Sprechwissenschaftlerin) – Halle (Saale)
HÖHER – SCHNELLER -WEITER.
Eine Auseinandersetzung mit den Körpern von Spitzensportler*innen in ihren politischen, gesellschaftlichen und ästhetischen Dimensionen.
Mona Reich (Bildende Künstlerin/ Textil) – Halle (Saale)
Wie kann das Theatererleben der Zuschauenden um den haptischen Sinn erweitert werden?
Eine Untersuchung von Textilien in der Bühnengestaltung und der Vermittlung haptischer Reize am Sitzplatz.
Lara Wenzel (Kulturwissenschaftlerin)- Leipzig
Die kulturelle Substanz in Ostdeutschland dürfe keinen Schaden nehmen, heißt es im Einheitsvertrag.
Eine Recherche zur Entwicklung der Kulturszene in Ostdeutschland seit der Wende – haben sich die damaligen Versprechen erfüllt?
Ada Biljan (Schauspielerin, Sprechdozentin) – Berlin
Gib mir Fitness oder Tod!
Was sind die Motivation(en) hinter dem Sport-Treiben und wie lassen sie sich in einen künstlerischen Kontext übertragen?
Anja Jünger (Schauspielerin) & Martin Kreusch (Regisseur/ Schauspieler) – Halle (Saale)
Ist unsere künstlerische Arbeit relevant? Eine Erforschung des eigenen Selbstverständnisses künstlerischer Arbeit.
Für wen entwickeln wir theatrale und performative Formate?
Martin Laun (Musiker/Performer), Niklas Stelbrink (Musiker/Performer) & Tomy Suil (Musiker/ Performer) – Halle (Saale)
Die sozialistischen „Bruderstaaten“ DDR & Kuba – eine historische und musikalische Auseinandersetzung.
Elsa Weise (Figuren- und Objektspielerin) & Juliane Blech (Schriftstellerin) – Halle (Saale)
“Stimmen wetzen, Sätze hetzen”
Eine Erforschung der Möglichkeiten und Wirkungsweisen chorischen Sprechens anhand gängiger, in unserer Zeit gebrauchten Demonstrationsparolen.
Moritz Brunken (Performer/ Theatermacher), Dennis Dieter Kopp (Lichtgestalter/ Dramaturg),
Susanne Wagner (Dramaturgin) – Braunschweig
Filmische Inszenierungen von Männlichkeiten: Sie zitieren und variieren historische und aktuelle Männerbilder aus Filmen und anderen Medien in verschiedenen Settings auf dem WUK Theater Schiff.
Benjamin Müller (Schauspieler, Regisseur) – Halle (Saale)
IM RAUSCH – Was ist Rausch? Was kann Rausch? Wovon wird der Mensch berauscht? Warum braucht er den Rausch? Ist der Rausch Weltflucht? Suchen wir mehr Rausch durch die Überforderung des Alltags?
Julia Raab (Figurenspielerin) – Halle (Saale)
HEIMATSEHNEN – Mit der „Aktion Ungeziefer” hat das System der DDR vor 70 Jahren Menschen zwangsausgesiedelt. Julia Raab sucht nach den Geschichten hinter den Betroffenen. Wer waren die Opfer? Wie fühlt sich ihr Heimatsehnen an? Was bleibt?
Gunthard Stefan (Stummfilmmusiker) – Naumburg
Olaf Nachtwey (Produktionsleiter) – Halle (Saale)
Alica Khaet (Tänzerin, bildende Künstlerin/ Grafik) – Halle (Saale)
Franziska Merkel (Figuren- und Objektspielerin/ Regisseurin) – Leipzig