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The world at large barely moves me
12. August 2022 | 20:30 - 22:00
Schade, du hast so ‘ne komische Weltanschauung
„Zwei Menschen kommen, vertieft ins Gespräch, auf die Bühne. Es geht um runde und eckige Formen, Keramik, Bronze und Ton, die Sache und die Kunst. Die Welt ringsherum scheint für diese beiden Künstler, einen Mann und eine Frau, nicht zu existieren. Doch in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus war es in Deutschland unmöglich, Teekannen, Geschirr und Plastiken zu schaffen, ohne in den Mahlstrom der Politik zu geraten. (…) so sind es vor allem jene Briefpassagen aus den Nachkriegsjahren, die verstören. Und die Intensität der Gespräche über die Kunst kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gift des Antisemitismus selbst in jenen wirkte, die vorgeblich keine Vorurteile und jüdische Freunde hatten.“
Matthias Bischoff in der FAZ – „Gift des Antisemitismus“
Ein Abend über eine ambivalente Zeit.
Über Hingabe, Konkurrenz, Abhängigkeit und Antisemitismus.
Und zwei Menschen, die Freunde waren.
Über ein Land im Umbruch und Aufbruch, dessen Richtungen im ständigen Konflikt stehen.
Die Keramikerin Marguerite Friedlaender und der Bildhauer Gerhard Marcks prägten maßgeblich das deutsche Kunsthandwerk. Sie musste fliehen. Er blieb.
Der Abend blickt einerseits auf das Schaffen der beiden Künstler*innen am Bauhaus (Weimar) und der Burg Giebichenstein (Halle).
Andererseits beleuchtet er eine Zeit, in der Antisemitismus für die meisten eine natürliche Überzeugung war. Auch für Gerhard Marcks. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus zeigte sich, wohin der Antisemitismus führen kann. In die Vernichtung; aber er war schon längst vorher da und hatte sich in der Gesellschaft als geläufige Weltanschauung festgesetzt.
Wie war Freundschaft dennoch möglich und wie eine kritische Auseinandersetzung miteinander?
Termine und Tickets
Premiere / Uraufführung Freitag, 17.06.2022 – 20.30 Uhr – zur Eröffnung des Sommerfestivals #PARADIESE
Samstag, 18.06.22 – 20:30 Uhr
Freitag, 15.07.22 – 20:30 Uhr
Samstag, 16.07.22 -20:30 Uhr
Mittwoch, 10.08.22 -20:30 Uhr
Freitag, 12.08.22 -20:30 Uhr
Frankfurt-Premiere im studioNAXOS
Freitag, 01.07.22 – 20:00 Uhr
Text, Regie: Carolin Millner
Dramaturgie: Lisa Schettel
Figurenspiel & -bau: Elsa Weise
Bühne, Kostüm, Licht: Maylin Habig + Nils Wildegans
Musik: Jacob Bußmann
Spieler*innen: Sarah Gailer + Benjamin Müller
Produktionsleitung: Jasna Witkoski
Regieassistenz: Sylvia Eck
Eine Produktion der ELEGANZ AUS REFLEX GbR in Koproduktion mit dem WUK Theater Quartier und studioNAXOS. Die Koproduktion ist realisiert vom Netzwerk Freier Theater – dieses Projekt wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Darstellende Künste e.V. Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, dem Kulturamt Frankfurt am Main, der GVL. ELEGANZ AUS REFLEX wird vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main mehrjährig institutionell gefördert.
Über Eleganz aus Reflex
ELEGANZ AUS REFLEX stehen für eine Form des Sprechtheaters, die in enger Verbindung zu Performance und installativer Kunst steht und sich in seinen Stückentwicklungen mit historisch-politischen Themenkomplexen auseinandersetzt.
In Abgrenzung zu einer journalistischen Herangehensweise arbeiten wir assoziativ, schlagen subtile Verbindungen ins Heute und entwickeln Welten, die zwischen einem Blick in die Vergangenheit und einer utopisch-dystopischen Zukunft oszillieren. Wir glauben daran, dass subversive Kritik von Gegenwart nicht ohne den Blick in die Vergangenheit auskommt. Ziel ist es, für den jeweiligen Themenkomplex eine eigene Erzählform und spezifische Ästhetik zu entwickeln.
Die freie Frankfurter Theatergruppe ELEGANZ AUS REFLEX wurde 2014 von den Künstler*innen Carolin Millner (Künstlerische Leitung, Text und Regie), Maylin Habig (Bühne und Kostüm), Nils Wildegans (Licht, Kostüm und Bühne) und Fee Römer (Soziologie, DramaturgieDramaturgie) gegründet.