Erneuter schwerer Einbruch im WUK Theater Quartier am 28.02.24

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  • Beitrag veröffentlicht:28. Februar 2024

Update: Wir haben eine Spendenaktion gestartet, um die Schäden der beiden schweren Einbrüche vom 31.01. und 28.02.2024 zu decken.

Banküberweisung auf unser Spendenkonto bei der Saalesparkasse Halle:
Werkstätten und Kultur Halle (Saale) e.V.
DE35 8005 3762 1894 1071 59

Spenden sind auch per PayPal möglich:
@WUKTheaterQuartier
Werkstätten und Kultur Halle (Saale) e.V.
https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=LH44SBH7YR4XC

Erneuter schwerer Einbruch im WUK Theater Quartier am 28.02.24

Absage der Benefizveranstaltungen „2 Tage Benefiz“ am 1.3. +2.3. und der Eröffnung der Konzertreihe „Forum Grenzgänge“ am 3.3.

Im WUK Theater Quartier fand in der Nacht zum 28.02. erneut ein schwerer Einbruch statt (Infos zum Einbruch am 31.01.: https://www.wuk-theater.de/schwerer-einbruch-im-wuk-theater-quartier/). In Konsequenz hat sich das WUK Theater Quartier entschlossen, die geplante Benefizveranstaltung vom 01.und 02. März sowie die Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Forum Grenzgänge“ am 03.03. abzusagen. Weitere Entscheidungen zur Durchführung der Veranstaltungen im März werden am Montag getroffen.

Nach dem Einbruch vom 31.01. hat das WUK Theater Quartier zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Haus und das Inventar zu sichern: Es fanden Neuinstallationen von Schlössern statt. Obwohl auch unsere Versicherung die vorhandene Sicherheitsanlagen und Qualität unserer Schließsysteme bestätigte, waren wir bestrebt, trotz geringer Rücklagen schnellstmöglich unsere Sicherheitstechnik zu ertüchtigen. Absprachen mit Sicherheitsfirmen und die geplante Beratung mit der Polizei Halle waren auf den Weg gebracht. Die Sicherungsmaßnahmen geschahen auch vor dem Hintergrund und mit dem Bewusstsein eines möglichen erneuten Einbruchs.

Schäden:

Beim Einbruch vom 28.02. können wir von Glück sprechen, dass niemand von unserem Personal zu Schaden gekommen ist: Die Einbrecher waren noch aktiv, als unsere Reinigungskraft das Haus betrat. Die Täter flüchteten daraufhin und ließen einige Gegenstände auf unserem Gelände zurück.

Die Werkstatt, der Saal, beide Probenräume, alle Lagerräume, sowie das Büro der künstlerischen Leitung und das Büro der Geschäftsstelle unseres Netzwerk Freier Theater wurden aufgebrochen und verwüstet. Der Wert der entwendeten Technik und Werkzeuge beläuft sich auf mindestens 20.000 €. Die Sachbeschädigung ist gravierender als beim ersten Einbruch – insgesamt 16 Türen sind aufgebrochen und teils unbrauchbar gemacht worden.

Die Spurensicherung war bereits vor Ort, ebenso unsere Versicherung zur Aufnahme der Schäden.

Nach dem ersten Einbruch fand dank Unterstützung und Mehrarbeit der Techniker und Handwerker noch am selben Tag eine geschlossene Veranstaltung statt, am nächsten eine Premiere mit drei Folge-Vorstellungen.

Da es sich beim nun entwendeten Gut um vorstellungsrelevante Technik handelt und ein hoher Aufwand zur Reparatur von Türen zu erwarten ist, können die Veranstaltungen am Wochenende nicht durchgeführt werden.

Vor Hintergrund des erneuten Einbruchs stellen wir fest: Es handelt sich um mehr als 200 Stunden, die nach dem ersten Einbruch aufzuwenden waren; für die Verwaltung, Erbringung von Nachweisen, Kommunikation mit der KriPo, Beantragung von Versicherung; für die Sicherung und Instandsetzung unseres Hauses durch Techniker und Handwerker; für die Kommunikation mit Presse und Publikum sowie Künstler:innen zur Spendenaktion und Benefizveranstaltung. Die Folgen des ersten Einbruchs inklusive der Neubeschaffung Arbeit ist aktuell nicht abgeschlossen, auch dafür werden wir noch mindestens über 40 Stunden benötigen.

Die ersten Monate jeden Jahres stellen das WUK Theater Quartier vor große Herausforderungen: Ausstehende Förderbescheide sorgen für Unsicherheit hinsichtlich des Haushaltes. Nun kommt nicht nur der wirtschaftliche Schaden, sondern besonders der enorme Arbeitsaufwand in Folge der nun zwei Einbrüche zum Regelbetrieb hinzu, der auf Grund personeller Besetzung und Umfang des Programms an sich schon herausfordernd ist.

Statement Tom Wolter, geschäftsführender Vorstand und Künstlerischer Leiter des WUK Theater Quartier

„Wir wären gern in der Lage zu sagen, jetzt gerade oder trotz allem und uns einfach nicht entmutigen zu lassen. Aber nach einer Krisenrunde mit allen Mitarbeitenden ist uns klar geworden, dass wir schwer geschwächt, verletzt sind und nicht einfach zum Tagesgeschäft übergehen können. Wir werden versuchen, die geplante Benefizveranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Und dann auch voller Überzeugung sagen. Jetzt.  Auf die Plätze. Doch aktuell, heute, morgen und die nächsten Tage geht es um die grundsätzliche Sicherung, auch der Sicherung und Unversehrtheit aller Mitarbeitenden. Daher mussten wir uns für die Absage entscheiden.“

Statement Nicole Tröger, geschäftsführender Vorstand des WUK Theater Quartier

„Am vergangenen Wochenende sitze ich im Publikum des WUK Theater Quartier und erlebe einen dieser Momente, den man gern anhalten würde – der so schön ist, dass man aufspringen und schreien möchte: Halt. Stopp. Hier passiert gerade etwas ganz Großartiges. Ein Moment, der berührt und trifft und heilt und irgendwie, irgendwo etwas besser macht. Ein Stück geile Kunst – die echt ist und wahr! Darum gibt es das WUK Theater Quartier, denke ich im Publikum sitzend. Dafür arbeite ich gern und viel!

Wir sind als freies Theater angetreten, zeitgenössische darstellende Kunst in Halle und Sachsen-Anhalt sichtbar zu machen, vor allem jedoch sind wir da, um die künstlerische Idee zu realisieren – Raum und Ressourcen zu stellen, um Kunst stattfinden zu lassen.

Wir haben uns im WUK Theater Quartier nach dem ersten Einbruch vor 4 Wochen sehr schnell entschieden, dass wir natürlich weiterspielen. Natürlich, weil für uns als Team gar keine andere Option denkbar schien – weil es sich richtig anfühlte! Vielleicht sind wir es auch als freies Theater gewohnt mit Unwegsamkeit umzugehen. Vielleicht können wir auch nicht anders – mit Sicherheit wollen wir aber auch nicht anders!

Es macht mich heute vor allem traurig und fassungslos, mich dieses Mal gegen den natürlichen Impuls des Weitermachens zu entscheiden. Dieses eine Mal fühlt sich leider nicht richtig an – mit euch zu feiern liebe großartige Kolleg:innen, und liebes Publikum. Ich danke Euch allen, die uns unterstützen, die unser WUK Theater Quartier lebendig machen, die diesen Ort zu ihrem künstlerischen Zuhause machen, die das WUK Theater Quartier schätzen und besuchen!

Wir kommen natürlich zurück – sehr bald.“