BLACK (OUT)

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  • Beitrag veröffentlicht:14. April 2023

Was würde ich tun? Bei einem Blackout ist sehr schnelles Handeln erforderlich. Habe ich Bargeld, oder muss ich schnorren? Ich packe nur das Nötigste: Messer, Gabel, Löffel Schüssel, Pullover, Jacke, etc. Alles was nötig ist, um einen längeren Weg zurückzulegen, auch Medikamente und Verbandskram.

Was würde ich tun? Ich würde den Akku meines Handys checken. Wieviel Prozent noch? Ich würde hoffen, dass mein Mitbewohner Zuhause ist und ich nicht alleine darüber nachdenken muss, was nun zu tun ist. Die Hoffnung käme noch vor dem Akku checken.

Was würde ich tun? Ich muss sofort an meine Familie denken, die nicht da sind, alle woanders. Ich habe Angst, ich möchte alle um mich haben. Ich weiß nicht, wie ich in Notsituationen reagiere. Wie gut ich bin, wie stark, wie überfordert, wie böse, wie zäh, wie verloren.

Eher verloren.
Eher nicht kämpfen.

Eher nicht töten.
Eher nicht töten.
Eher nicht hoffen – und doch hoffen.
Eher nicht alles gut.
Eher alles schlimmer.
Immer schlimmer als vorstellbar.

Was würde ich tun?

Ich würde:

  1. packen – Wertsachen, Bargeld, Kleidung, Essen, Wasser, Powerbank, Campingkocher
  2. mit Nachbar*innen quatschen – restliche Vorräte eventuell verschenken und mich verabschieden
  3. zu Fuß zur Autobahn – nach Bayreuth trampen, da gibt’s Holzöfen und Zisterne
  4. Oma und alte Verwandte abholen, Betten für alle einrichten
  5. Im Garten ein Klo bauen
  6. Mit dem Fahrrad rumfahren und fragen, wo man helfen kann

BLACK (OUT)

Als die Nacht ging, kam die Nacht. Eine szenische Werkschau zur Dunkelheit.

Wer ist da, wenn es dunkel wird? Wer ist um mich? Was liegt vor mir, was hinter mir? Wohin gehen und wie sehen im Unbestimmten? Woran tasten, wohin tappen? In absoluter Dunkelheit verliert der Mensch die Orientierung in Raum und Zeit. Er gewinnt jedoch auch etwas. Gedanken, Geräusche, Bilder, Landschaften. Wie im Corpus einer Kamera eingeschlossen wird unser Bewusstsein zur Projektionsfläche.

Wir sind im Dunkeln. In der Camera Obscura als Kunstraum formen wir das Bild, während es entsteht. Die Außenwelt ist nur ein kleines Loch.  Wir sind die Entwicklung unserer Bilder. Sind wir gefangen oder geschützt? Wer steht Kopf? Wir oder das Bild?

Im Rahmen von BLACK(OUT) forscht das freie ensemble p&s zum Verhältnis von Licht und Dunkelheit und deren Auswirkungen auf uns Menschen. Der Mensch wird zum Objekt, das Licht zum Handlungsträger und Material auf der Bühne.
In einer szenischen Werkschau teilen wir Erfahrungen aus und in der Dunkelheit und erschaffen gemeinsam ein Bild in der Camera Obscura.

Termine

Sonntag, 21.05. – 18:00 Uhr + 20:00 Uhr
WUK Theater Quartier

Tickets: 7/10/15 €
Freie Preiswahl

Tickets erhältlich im Online-VVK des WUK Theater Quartier und an allen Vorverkaufsstellen.
www.wuk-theater.de/karten

Beteiligte

Künstlerische Leitung, Objekttraining: Elsa Weise
Produktionsleitung: Sylvia Eck
Assistenz: Luise Banik
Mit:  Juliane Blech, Samuel Mager, Benjamin Müller, Lena Mühl, Niklas Stelbrink, Nicole Tröger, Tom Wolter

#TakeHeart Prozessförderung – gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Blackout findet statt in Kooperation mit dem WUK Theater Quartier.